„Die Reiter der Apokalypse“, „Europe’s Tragedy“, „Der Krieg der Kriege“ – die jüngsten Gesamtdarstellungen zum Dreißigjährigen Krieg griffen für ihre Titel zu suggestiven Formulierungen aus dem abendländischen Mythenarsenal. Auch für die Bayerische Geschichte erfüllt der Komplex der zwischen 1618 und 1648 angesiedelten Gewalt-, Krisen- und politischen Ereignisse die Rolle eines Mythos. Kaum lässt sich eine Ortsgeschichte der Städte, Märkte und Dörfer Ober- und Niederbayerns finden, worin der Dreißigjährige Krieg nicht als einschneidende Zäsur oder Katastrophe gedeutet wird. Seuchen, Hungersnöte, Plünderungen, Zerstörungen, Konfiszierungen, Einquartierungen und die damit verbundenen Todesfälle lassen insbesondere die 1630er und 1640er Jahre als exzeptionelle Katastrophenzeit erscheinen. In der bayerischen Landesgeschichte gilt der über ein halbes Jahrhundert regierende Herzog/Kurfürst Maximilian I. auch aufgrund seiner zeitweiligen Schlüsselrolle in diesem europäischen Konflikt als bedeutendster Wittelsbacher seit Kaiser Ludwig dem Bayern.
In unserem Kurs wollen wir versuchen, gemeinsam sozial-, wirtschafts- und umweltgeschichtliche Aspekte des Dreißigjährigen Krieges in Bayern zu erarbeiten, zugleich aber auch die politisch-militärischen Entwicklungen im Vorfeld und während des „Großen Krieges“ nachzuvollziehen.
Zudem bietet der Basiskurs eine Einführung in das geschichtswissenschaftliche Arbeiten.
- Trainer/in: Elisabeth Heistinger
- Trainer/in: Martin Keßler