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Kompositionen aus der Musikgeschichte schlagen manchmal unabsehbare Wege ein: sie werden bearbeitet und dabei in eine andere Zeit und andere Ästhetik transferiert. Nicht nur die Techniken des Komponierens haben sich unterdessen verändert, sondern auch die Rezipient*innen der Musik. Die bearbeiteten Kompositionen scheinen aus einer alten Zeit heraus- und in eine neue Zeit hineingefallen. Sie werden zu Medien, die Zeiten miteinander vermitteln. Das Prinzip der kompositorischen Bearbeitung, das für die moderne europäisch-amerikanische Musikgeschichte wesentlich ist, steht im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung. Heterogene Beispiele von Musik klären uns dabei über die musikgeschichtliche Relevanz des kulturtheoretischen Modells des 'Palimpsests' auf. Analog der mittelalterlichen Praxis des Überschreibens von Pergamentrollen, die antike Texte überliefern, übermalen und überschreiben kompositorische Bearbeitungen die Erzeugnisse anderer Verfasser*innen.

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