Opciones de matriculación

Kaum eine russische Herrschergestalt hat die Phantasie vom 16. Jahrhundert bis heute in Russland wie im lateinischen Teil Europas so intensiv beschäftigt wie Ivan IV. Groznyj („der Schreckliche“). Die erstmalige Krönung eines Moskauer Großfürsten zum Zaren nach byzantinischem Ritus 1547, die Eroberung der Khanate von Kazan’ 1552, Astrachan’ 1556 und Sibir’ 1582 und die damit einhergehende gewaltige territoriale Expansion des zarischen Herrschaftsgebietes und Verwandlung des Moskauer Reiches in ein Vielvölkerreich, die Terrorherrschaft im Innern in der Zeit der Opričnina (1564–1572) und der jahrelange, letztlich mit katastrophalen Folgen für das eigene Zartum geführte Livländische Krieg (1558–1582/83) sind mit der Herrschaftszeit Ivans IV. verbunden. Entsprechend gegensätzlich fällt das Urteil sowohl der Zeitgenossen als auch der Historiker über den ersten russischen Zaren aus: Während er für die einen die Verkörperung russischer herrscherlicher Machtvoll­kommenheit und tyrannischer Grausamkeit darstellt, gilt er anderen als Inbegriff der Stärke russischer Großmacht und der Bewahrung der eigenständigen russische-orthodoxen Kultur. Jenseits dieser stereotypen Bilder von Ivan IV. Groznyj soll im Proseminar dem vielschichtigen Wesen der Epoche Ivans IV. Groznyj, den Aufgaben und Bedingungen seiner Herrschaft sowie den Antriebskräften für seine einschneidenden Handlungen nachgegangen werden.

Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an Studierende der osteuropäischen Geschichte, sondern an alle an mittelalterlicher Geschichte Interessierten und setzt keine einschlägigen Landes- oder Sprachkenntnisse voraus.


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