Opciones de matriculación

Die Geografie erlebte im Laufe des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts eine Erneuerung und Professionalisierung. Im Dienst der wissenschaftlichen Objektivität vermaßen und kartografierten Geografen nicht nur die Erdoberfläche, sondern auch Bevölkerungsgruppen. Bei der Neugestaltung Ostmittel- und Südosteuropas nach dem Ersten Weltkrieg kam Geografen daher eine Schlüsselrolle zu. Als Experten bei der Pariser Friedenskonferenz hatten sie u. a. direkten Einfluss auf die Grenzziehung. Diese Politisierung zeigte die Grenzen der Objektivität, denn die als „natürlich“ angesehenen Grenzen der einen Seite wurde von der anderen bestritten. Die „Vaterlandszeichner“ (Maciej Górny) wurden dadurch in der Zwischenkriegszeit zu nationalpolitischen Akteuren und ihre Veröffentlichungen zu Stellungnahmen in immer kontroverser ausgetragenen Konflikten um nationale Räume.

Die Übung untersucht diese Raumdiskurse in der Zwischenkriegszeit unter verflechtungs- und konfliktgeschichtlichen Gesichtspunkten mit den Schwerpunkten Polen, Tschechoslowakei, Ungarn und Jugoslawien. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf Landkarten als Medien der Geografie und der Geschichte gelegt. Die Kenntnis einer der einschlägigen Sprachen ist von Vorteil, aber nicht absolut notwendig.


Auto-matriculación (Estudiante)