Seit ihrer Begründung als eigenständige Disziplin, hat sich die
Theaterwissenschaft immer als interdisziplinäres Bestreben verstanden,
das ganz selbstverständlich auf eine Vielzahl von Methoden und Theorien
zurückgreift, diese anwendet und weiterentwickelt. Gleichzeitig hat sie
früh begriffen, dass ihr Gegenstand sich nicht auf das Kunsttheater
beschränken kann oder sollte, sondern kulturelle Praktiken in einem
weitergefassten Sinne in ihren Zuständigkeitsbereich fallen. Beides
bedeutet, dass zum theoretischen Rüstzeug von
Theaterwissenschaftler*innen notwendigerweise eine ganze Reihe von
kulturwissenschaftlichen Theorien zählen, von denen wir in diesem
Seminar eine Auswahl kennenlernen werden. So bietet das Seminar zum
einen einen orientierenden Überblick über einige „Klassiker“ der
Kulturwissenschaften (darunter Texte zur Hermeneutik, Anthropologie,
Gendertheorie, Praxeologie, zum Postkolonialismus und zur
Diskursanalyse), und erprobt zum anderen die Anwendung zentraler
Begriffe und Theorien auf Gegenstände des Theaters: Formen der
Darstellung, Inszenierung und Performance.
- Teacher: David Roesner-Lagao
- Teacher: Johanna Schallermayer
- Teacher: Camilla Schneider