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Die Linguistic Landscape-Forschung befasst sich mit der Präsenz geschriebener Sprache im öffentlichen Raum, also mit der Sprache, die sich an Geschäften, Litfaßsäulen, Werbetafeln, Straßenschildern etc. findet. Zentrale Aspekte der Linguistic Landscape Forschung sind die Fragen, in welchem Umfang die Präsenz von Minderheitensprachen den gesellschaftlichen Status der jeweiligen Sprechergruppe widerspiegelt, und ob die vermehrte Präsenz einer Sprache zu einer Statusverbesserung der entsprechenden Sprechergruppe führt.

Die Konzepte der Linguistic Landscape-Forschung wurden vor allem in Räumen mit autochthonen, d.h. seit langem in ihrem jeweiligen Siedlungsgebiet ansässigen Minderheiten entwickelt. Moderne, von Globalisierung und Migration geprägte Gesellschaften stehen aufgrund der größeren Zahl an heterogenen Herkunfts- und damit Sprechergruppen, einer gewachsenen Dynamik sowie einer großen Diversität innerhalb von Migrantengruppen (superdiversity) vor anderen Herausforderungen. Fragen, die sich hier stellen, betreffen u.a. die Aushandlungsprozesse, die die Präsenz von Sprachen im öffentlichen Raum regeln sowie die Dynamik des öffentlichen (Sprach-)Raumes. So konnte ganz konkret im Zuge der Flüchtlingskrise im Herbst 2015 eine massive Zunahme arabischer bzw. Arabisch-schriftlicher Schilder im Umfeld des Münchner Hauptbahnhofs festgestellt werden, was zu einer Neuformatierung der entsprechenden Linguistic Landscape geführt hatte. Diese Neuformatierung war aber zum Teil nur temporärer Natur, da mit dem später verringerten Zuzug von MigrantInnen eine partielle Reduktion der Präsenz der jeweiligen sprachlichen Segmente verbunden war.

Das Seminar will ausgehend von den Grundfragen der Linguistic Landscape-Forschung sowohl historisch als auch synchron u.a. folgenden Fragen nachgehen

  • Welchen Einfluss hat Migration auf eine Linguistic Landscape?
  • Welche Beziehungen bestehen zwischen Präsenz einer Sprache und gesellschaftlichem Status einer Sprechergruppe?
  • Welche Faktoren begünstigen oder behindern die Präsenz einer Sprache in der Linguistic Landscape?
  • In welchem Maße kann anstelle einer Heterogenisierung im Sinne einer zunehmenden Vielfalt an Sprachen eine durch Migration verursachte Tendenz zur Verwendung einer Lingua Franca (z.B. Englisch) beobachtet werden?
  • Spiegeln sich quantitative demographische und damit auch sprachliche Aspekte (Herkunft der MigrantInnen) in quantitativen Aspekten einer Linguistic Landscape?
  • In welchem Umfang spiegelt die Semantik von Einheiten der MigrantInnen-Sprachen entsprechende lebensweltliche Faktoren?

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