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  Kursdemo

Trachea

Die Trachea ist auf jeder Thoraxaufnahme gut zu erkennen. [1] Durch ihre Gasdichte ist sie leicht zu identifizieren, auch wenn ihre Lage durch mediastinale, kardiale oder pulmonale Veränderungen abweicht. [1]
Abb. 90595, Trachea blau markiert
Die Trachea ist eine halbbiegsame, luftgefüllte Röhre, die den Larynx mit dem Bronchialbaum verbindet. [2] Kaudal endet die Trachea mit einer Aufzweigung in die Bronchien, die als Bifurkation oder Carina bezeichnet wird. [2]
Diese teilt und kanalisiert den Luftfluss in die zwei Hauptbronchien. [2] Bei gesunden Hunden sollte diese Aufzweigung auf Höhe des vierten oder fünften Interkostalraums lokalisiert sein. [2] Leicht kranial der Aufzweigung kann eine leicht ventrale Abweichung der Trachea vorkommen. [3]
Die Tracheawand besteht aus einem C-förmigen Knorpel, verbindenden Trachealbänder und respiratorische Mukosa. [2] Dorsal werden die offenen Knorpel durch den Trachealmuskel und Bindegewebe verbunden. [2]
Im Querschnitt ist die Trachea etwas breiter als hoch. [2]
Querschnitt der Trachea, 1. physiologische Trachea, 2. redundante Trachealmembran, 3. Trachealkollaps, 4. Tracheahypoplasie
 
Die Außenkontur der Tracheawand ist vom umgebenden zervikalen und mediastinalen Weichteilgewebe röntgenologisch nur abgrenzbar falls Gas im Ösophagus vorhanden ist (="Tracheal stripe sign") oder falls die Trachealknorpel mineralisiert sind (bei älteren Tieren). [2]
 
"Tracheal stripe sign"
In Kursdemo nicht ersichtlich
Mineralisierung der Tracheawand
In Kursdemo nicht ersichtlich
 
Laterolaterale Aufnahmen sind am hilfreichsten um die Trachea zu beurteilen. In einigen Fällen kann jedoch auch eine DV oder VD Aufnahme hilfreich sein, zum Beispiel bei der Beurteilung von lateralen Verlagerungen. [2]
Auf eine korrekte Lagerung sollte geachtet werden. Wenn Kopf und Hals ausgestreckt sind, ist eine unveränderte, normale Trachea gerade. [3] Falls der Hals gebeugt ist, formt die Trachea bei manchen Hunden eine Krümmung nach rechts, bei anderen eine dorsale Krümmung oder eine Wölbung im präkardialen Mediastinum. [1] Dies darf nicht mit einer mediastinalen Masse verwechselt werden. [1] Falls eine Ablenkung der Trachea auf einer Röntgenaufnahme zu erkennen ist, die einer mediastinalen Umfangsvermehrung zugrunde liegen könnte, jedoch die Position des Hals nicht erkennbar ist, sollte die Aufnahme mit gestrecktem Hals wiederholt werden. [1]
Aufgrund des Aortenbogens wird die Trachea daran gehindert nach links zu verlagern. [1]
 
Lagerungsbedingte Verlagerung der Trachea
In Kursdemo nicht ersichtlich
 
Früher wurden Kontrastmittelstudien genutzt um Tracheaerkrankungen wie zum Beispiel eine Ruptur oder eine Umfangsvermehrung zu erkennen. [2] Dies wurde durch Tracheobronchoskopie abgelöst, da die Aspiration von Kontrastmittel zu respiratorischen Problemen führen kann. [2]
 
 
 
TRACHEAGRÖßE
Der normale Tracheadurchmesser ist bei den verschiedenen Rassen variabel. [2]
Das Verhältnis zwischen Tracheadurchmesser und Thoraxeingangsdurchmesser wird als objektiver Anhaltspunkt verwendet, um die Lumengröße zu beurteilen. [2]
Abb. 111374: Ausschnitt einer lateralen Röntgenaufnahme eines Thorax mit eingezeichneter Messung der Tracheagröße.
Der Thoraxeingang (schwarze Linie) wird gemessen vom ventralen Rand der Wirbelsäule, am Ansatz der kranialsten Rippe und verläuft zur dorsalen Oberfläche des Manubriums, an dessen dünnste Stelle.
Der Tracheadurchmesser (weiße Linie) wir zwischen den inneren Oberfläche, im rechten Winkel, gemessen, auf Höhe des Kreuzungspunkts der Messungslinie des Thoraxeingangs.
In diesem Fall ist die Trachea erweitert mit einem Tracheadurchmesser : Thoraxeingang Verhältniss von 0,3. Grund dafür ist vermutlich der Intubationscuff.
 
 
 
Normale Tracheadurchmesser : Thoraxeingang Verhältnisse
Meso- und longicephale
0.21 +/- 0.03
Bulldogen
0.11 +/- 0.03
Andere Brachycephalen
0.16 +/- 0.03
Der Tracheadurchmesser verändert sich normalerweise nicht signifikant zwischen Inspiration und Exspiration. [2]
 
 
 
 
 
LOKALISATION DER TRACHEA (zusammenfassend) [2]
Die Trachea ist auf lateralen Aufnahmen am Besten zu beurteilen.
  • Ihr Verlauf im Thorax formt einen Winkel mit der thorakalen Wirbelsäule, der je nach Körpertyp variieren kann (ungefährer Bereich: 10-20°)
  • Auf lateralen Aufnahmen richtet sich der kaudale Anteil oft etwas nach ventral bevor sie sich in die Hauptbronchien aufzweigt
  • Auf DV Aufnahmen kann sich der kaudale Anteil verschmälern
  • Die Trachea ist eine relativ steife Röhre, die sich nicht in ihrer Länge verändert und im Normalfall auch nicht im Durchmesser
  • Bei zervikaler Flexion verkürzt sich die Distanz zwischen Larynx und Bifurkation, das resultiert in einer trachealen Verlagerung, die normalerweise am Thoraxeingang zu sehen ist
 
 
 
Quellen
1.         Suter, P.F. and P.F. Lord, Normal Radiographic Anatomy and Radiographic Examination. In: Thoracic radiography: A text atlas of thoracic diseases of the dog and cat. [1. ed.] ed. 1984, Wettswil, Switzerland: Peter F. Suter. pp. 1-45.
2.         Schwarz, T. and V. Johnson, The Trachea. In: BSAVA Manual of Canine and Feline Thoracic Imaging. 2008, Waterwells: British Small Animal Veterinary Association.
3.         Burk, R.L. and D.A. Feeney, The Thorax. In: Small Animal Radiology and Ultrasonography. 3rd ed. ed. 2003, Philadelphia: Saunders.