Das 19. Jahrhundert gilt als der Zeitraum, in dem sich wesentliche Elemente des modernen, noch heute vorherrschenden Wissenschaftssystems herausgebildet haben. Er fällt in eins mit dem Zeitraum, in dem sich in Europa der Nationalismus moderner Prägung entwickelte. Es nimmt daher nicht wunder, dass sowohl in den Quellen als auch in der wissenschaftshistorischen Forschung der nationale Kontext und die je nationalen Besonderheiten europäischer Wissenschaftssysteme häufig einseitig betont werden. Die Organisation von Lehre und Forschung an den Universitäten in Deutschland etwa wurde zeitgenössisch auffallend häufig vor der (meist negativen) Vergleichsfolie des französischen Wissenschaftssystems diskutiert.
Der Basiskurs wird dem einen transnationalen Blick entgegensetzen: Wir werden nach der Mobilität von Forschern, Studierenden, wissenschaftlichen Ideen und Prinzipien von Wissenschaftsorganisation im Beobachtungszeitraum fragen und so erkunden, wie transnational die Wissenschaft auch und sogar in dieser Hochphase des Nationalismus war.
Voraussetzungen: Es werden keine Kenntnisse der Wissenschaftsgeschichte (oder gar der Naturwissenschaften) vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, englische Texte zu lesen und zu diskutieren.
Prüfungsformen:
BA und modul. LA (alt, Studienbeginn bis SOSE 2020): RE + HA + Aufgabenportfolio (Anstelle der Prüfungsform KL ist ein Aufgabenportfolio abzuleisten. Es werden über das Semester verteilte Arbeits- oder Übungsaufträge geprüft. Genauere Angaben folgen im Kurs.)
Achtung NEU: BA und modul. LA (Studienbeginn ab WISE 2020/21): RE + HA
Didaktikfach - Mittelschule und Sonderpädagogik (Studienbeginn ab WISE 2015/16): RE + HA
- Lehrperson: Fabian Krämer