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Im Jahr 1886 rief der Unternehmer Werner von Siemens das „naturwissenschaftliche Zeitalter“ aus. Dieses Selbstbewusstsein stand beispielhaft für die Wandlungsprozesse, die die Wissenschaften im 19. Jahrhundert und besonders im Deutschen Kaiserreich (1871-1918) durchliefen: Die Naturwissenschaften gewannen gegenüber der Philosophie, Theologie und Philologie zunehmend an Einfluss; Wissenschaftler wie Robert Koch stiegen zu nationalen Helden auf und dienten als Aushängeschild imperialer Macht; naturwissenschaftliche Erkenntnisse wie Darwins Evolutionstheorie wurden in Vereinen, Zeitschriften, Ausstellungen und aufwendigen Schauvorträgen popularisiert. Im Zentrum des Kurses steht die politische und gesellschaftliche Rolle von Wissenschaft im Kaiserreich: Inwiefern stellte die Wissenschaft Ressourcen zur Begründung politischer Machtansprüche bereit? Inwieweit bedienten sich Wissenschaftler selbst einer nationalistischen Rhetorik? Und: Welche Folgen hatte wissenschaftliches Wissen für das Verständnis von Religion, Geschlecht, Gesellschaft und den Menschen an sich? Vor dem Hintergrund zeitgenössischer Quellen sowie zentraler Konzepte werden wir uns dem Thema Wissenschaft im Kaiserreich annähern.

Voraussetzungen: Es werden keine Kenntnisse der Wissenschaftsgeschichte (oder gar der Naturwissenschaften) vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, englische Texte zu lesen und zu diskutieren.

Prüfungsformen:

BA und modul. LA (alt, Studienbeginn bis SOSE 2020): RE + HA + Aufgabenportfolio (Anstelle der Prüfungsform KL ist ein Aufgabenportfolio abzuleisten. Es werden über das Semester verteilte Arbeits- oder Übungsaufträge geprüft. Genauere Angaben folgen im Kurs.)

Achtung NEU: BA und modul. LA (neu, Studienbeginn ab WISE 2020/21): RE + HA

Didaktikfach - Mittelschule und Sonderpädagogik (Studienbeginn ab WISE 2015/16): RE + HA


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