Der Investiturstreit gilt als die große Auseinandersetzung zwischen Papst- und Kaisertum in der mittelalterlichen Geschichte. Er fehlt in keinem Schulbuch; erst vor wenigen Jahren kam es (wieder einmal) zu einem regelrechten Historikerstreit über seine Deutung. Die Szene mit dem Bußgang von Canossa, bei dem König Heinrich IV. tagelang auf der winterlichen Burg Canossa kniete, um sich mit Papst Gregor VII. auszusöhnen, darf als eine der berühmtesten der mittelalterlichen deutschen Geschichte überhaupt gelten.
Der Basiskurs widmet sich diesem scheinbar zeitlos aktuellen Klassiker der mittelalterlichen Geschichte. Dabei gehen wir nicht nur der Frage nach, worum es im Investiturstreit überhaupt ging (nämlich nicht allein und schon gar nicht von Anfang an um die namensgebende Investitur), sondern nehmen auch die moderne Rezeption des Ereignisses in den Blick. Wir werden uns mit dem grundlegenden Wandel des Papsttums im Vorfeld des Investiturstreits, mit dem Funktionieren mittelalterlicher Königsherrschaft sowie den Spielregeln der Konfliktführung und -beilegung im Mittelalter auseinandersetzen.
Anhand dieser und weiterer Themen führt der Basiskurs in die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens ein.
- Trainer/in: Markus Krumm