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Papsturkunden gehören zu den bedeutendsten Quellen des Mittelalters. Auf dem Weg des Papsttums zu einer Instanz von Rechtssetzung und Orientierung für die gesamte christliche Welt dokumentieren die päpstlichen Urkunden dieser Zeit nicht nur vielschichtige rechtliche Verfügungen. Ihre Auswertung und Interpretation ist für die allgemeine politische Geschichte, aber auch für die Kirchen-, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte bedeutsam. Sie dienten darüber hinaus als „Mittel der Repräsentation“ (Mersiovsky) sowie als „Medium der [päpstlichen] Selbstdarstellung“ (Scholz) und stellen das zentrale Medium der Kommunikation zwischen Päpsten und der Empfängerschaft ihrer Urkunden dar.

Die zweite Hälfte des 11. und das gesamte 12. Jahrhundert werden besonders im Fokus stehen. In dieser Zeit standen sich so häufig wie in keiner anderen Periode der Kirchengeschichte zwei Konkurrenten im Konflikt um den Apostolischen Stuhl gegenüber. Daher nimmt das Seminar einerseits eine politikgeschichtliche Perspektive ein und untersucht, inwieweit die päpstlichen Urkunden Strategien zur Legitimationserlangung beinhalten. Andererseits vermittelt es grundlegende hilfswissenschaftliche Kenntnisse (Diplomatik und Paläographie) und gibt praktische Einblicke in die Erforschung der Entwicklung neuer Urkundenformen und deren Bedeutung in dieser Zeit. Prüfungsform: Referat (Details werden im Rahmen der ersten Sitzung vorgestellt).


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