Noch immer ist der kanonisierte, weiße, cis-männliche Protagonist nicht abgeschrieben. Unverkennbar bestimmt er das Geschehen der großen Bühnen deutscher Stadttheater, wie die Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins 2018/2019 belegt. Was setzen zeitgenössische Theaterautor:innen diesem Phänomen entgegen? Zwar wird die zeitgenössische Dramatik oft in die Krise geredet, doch kann sie den Raum für ungehörte Stimmen, missachtete Perspektiven oder unterdrückte Geschichten eröffnen. Nur welche Zeitgenoss:innen kennt das gegenwärtige deutschsprachige Theater? Im Seminar betrachten und vergleichen wir aktuelle Entwicklungen der zeitgenössischen Dramatik im deutsch- und englischsprachigen Raum. Anhand ausgewählter Beispiele untersuchen wir unterschiedliche formale Setzungen, Figurenzeichnung und Kommunikationsstruktur. Mit der Unterstützung von feministischer und post-kolonialer Theorie diskutieren wir die Theatertexte bzw. Stoffe mit Blick auf gegenwärtige und historische Machtverhältnisse. |

- Teacher: Camilla Schneider
- Teacher: Antonia Tretter