Der Übergang vom Mittelalter zur Moderne markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der europäischen Geistesgeschichte. Wissenschaftliche Revolution, Reformation, Aufklärung und Gegen-Aufklärung, das neue wissenschaftliche Ideal eines philologischen historischen Bewusstseins, sie alle sind bekannte Merkmale dieser intellektuellen Verschiebung. All jene Elemente sind auch in der jüdischen Geistesgeschichte der Moderne von großer Bedeutung, aber sie haben im jüdischen Kontext ihre eigenen Formen. Die Vorlesung soll dem Übergang arabischen und hebräischen jüdischen Philosophierens vom Mittelalter zur Moderne, insbesondere im europäischen Kulturraum, folgen. Es werden einige kulturelle Typen betrachtet: Assimilationsmodelle und deren Herausforderungen bezüglich der traditionellen Orthodoxie (Spinoza), die Entstehung der wandernden Juden als Model/Prototyp der Selbstbildung (Mendelssohn und Maimon), Jüdische Aufklärung (Haskala) und Gegen-Aufklärung, jüdischer Partikularismus gegen Universalismus (in deren jeweiligen messianischen Aspirationen). Neben der Entstehung jüdischer Spekulationen in modernen europäischen Sprachen wird auch die neue Wende ins moderne Hebräisch betrachtet, in Osteuropa wie auch in Palästina-Israel.
Prüfungsform im BA und mod. LA (Studienbeginn bis SOSE 2020): KL
Achtung NEU!
keine Prüfung im BA und LA (Studienbeginn ab WISE 2020/21)
keine Prüfung im Didaktikfach - Mittelschule und Sonderpädagogik (Studienbeginn ab WISE 2015/16)
- Trainer/in: Thomas Kestler
- Trainer/in: Julia Schneidawind
- Trainer/in: Yossef Schwartz