Karten und kartenverwandte Darstellungsformen (wie Globen und Reliefs) spielen seit jeher im Leben der Menschen eine wichtige Rolle, stellt doch der geographische Raum neben den darin handelnden Personen und der Zeit eine Grundbedingung des Entstehens von Historie dar. Die Geschichte der Kartographie beschäftigt sich als Teil der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte mit der Erforschung und Beschreibung von Altkarten.
Die Blockveranstaltung soll dazu dienen, den Teilnehmenden anhand von ausgewählten Beispielen einen Überblick über die Geschichte dieser Disziplin im Wandel der Zeiten (von der Antike bis in die Neuzeit) zu vermitteln. In zahlreichen Übungen wird das Lesen von Altkarten, kartenverwandten Darstellungsformen und schriftlichen Dokumenten dazu (das heißt Karteninterpretation und Kartenanalyse) behandelt werden. Hierzu ist zudem (sofern es die Corona-Lage zulässt) ein Besuch in der Abteilung Altes Buch der Universitätsbibliothek der LMU in Kleinstgruppen vorgesehen, wo die Teilnehmenden wertvolle Originale (u. a. aus dem umfangreichen Nachlass des Kartographiehistorikers Friedrich Kunstmann, 1811–1867) betrachten können. Einige dieser bislang in der Forschung unbekannten Dokumente können durch die Studierenden individuell bearbeitet und ausgewertet werden; das Ergebnis wird der Öffentlichkeit in einer Ausstellung in der UB vorgestellt, die von Februar bis Anfang Mai 2022 stattfinden soll.
In der Veranstaltung werden einschlägige Hilfsmittel und die fachspezifische Terminologie, welche die kartographischen Quellen betrifft, näher vorgestellt. Zudem werden die Teilnehmenden zur Vorbereitung der Exposition eine kurze Einführung in das Ausstellungsmanagement erhalten. Interesse und rege Mitarbeit (auch beim Auf- bzw. Abbau der Ausstellung) wird vorausgesetzt.- Trainer/in: Thomas Horst