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Ostdeutsche haben weniger Vertrauen in die Europäische Union als Westdeutsche, sie fühlen sich seltener als Bürger der EU und sie vertreten weitaus häufiger die Ansicht, dass eine Mitgliedschaft in dem Integrationsbündnis Deutschland zum Nachteil gereicht und Brüssel nicht noch mehr Entscheidungsbefugnis erhalten sollte. Dabei galten die Ostdeutschen Anfang der 1990er Jahre noch als „EU-Enthusiasten“. Auch Strukturfördermittel aus Brüssel flossen in den vergangenen 30 Jahren überwiegend in die ostdeutschen Regionen. Aber warum ist der Osten heute „euroskeptischer“ als der Westen? Und wann ist die Stimmung gekippt? Welche möglichen Ursachen lassen sich zum Beispiel in den Wendejahren dafür ausmachen, dass man heute zwischen Elbe und Oder mit einem größeren Misstrauen auf das europäische Gemeinwesen blickt als im Rest der Bundesrepublik oder in vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten des ehemaligen Ostblocks? Überhaupt: Wie manifestiert sich EU-Skepsis im Osten? Um diese Fragen zu beantworten, wollen wir uns im Seminar auf Spurensuche begeben und den öffentlichen EU-Diskurs in Ostdeutschland in diachroner Perspektive sezieren. Das heißt konkret, dass wir uns die Berichterstattung (ost-)deutscher Medien über einen Zeitraum von 30 Jahren anschauen werden. Als methodisches Werkzeug dient uns die angewandte Diskurstheorie.


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