Im Laufe der Frühen Neuzeit prägten Goldmacher beziehungsweise die sogenannte Goldmacherei verstärkt das Bild der Alchemie, insbesondere einige spektakuläre Betrugsfälle des 16. und 17. Jahrhunderts, trugen dazu bei, die Alchemie nachhaltig in Verruf zu bringen.
Der Goldmacher Christian Wilhelm von Krohnemann stand fast ein Jahrzehnt in Diensten des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth; freilich ohne je den ersehnten Goldregen produzieren zu können, nicht aber ohne die markgräflichen Finanzen und Nerven in erheblichem Maße zu strapazieren.
Am Beginn von Krohnemanns Bayreuther Karriere, die im April 1686 mit der Hinrichtung des Goldmachers ein jähes Ende fand, stand ein der Markgräfin Sophie Louise gewidmetes Traktat mit dem Titel „Von der Universal-Tinctur“. In diesem ‚Bewerbungsschreiben‘ für den Bayreuther Hof legt Krohnemann seine Vorstellungen von der Herstellung des Steins der Weisen sowie der Transmutation unedler Stoffe in Gold dar.
Anhand dieses
alchemischen Traktats, dessen weitere Transkription, Lektüre und Interpretation
im Mittelpunkt steht, möchte die Übung einen Einblick in die Themenfelder
Alchemie und Goldmacherei bieten.
- Trainer/in: Katharina Beiergrößlein