In den – relativ wenigen – Texten zur Gattung der Schauspiel- oder Theatermusik steht die Wirkung auf den Theaterbesucher häufig im Mittelpunkt. Dabei reichen die Meinungen von der ungeheuren Macht und Sogwirkung von Musik bis zu dem aus der Filmmusikrezeption entlehnten Diktum, die beste Musik sei diejenige, die der Zuschauer gar nicht wahrgenommen habe. Wir nähern uns dem wenig beachteten Phänomen der Theatermusik zum einen durch die Lektüre einschlägiger Texte zu ihrer Rezeption (z.B. Altenburg 2009, Kramer 2014, Scheitler 2017) und anhand konkreter Beispiele unter anderem aus den Spielplänen der Münchener Theater. Außerdem vertiefen wir die Diskussion durch drei praktische Workshops, in denen wir eigene Versuche zur Schauspielmusik unternehmen. Die Workshops werden 3std. sein und auf der Probenbühne in Freimann stattfinden. Geplant ist außerdem eine Zusammenarbeit mit Produktionen der Studiobühne, mit denen wir gegebenenfalls schauspielmusikalisch kooperieren werden.
Lektüre (Auswahl):
Altenburg, Detlef. "Von den Schubladen der Wissenschaft. Zur Schauspielmusik im Klassisch-Romantischen Zeitalter." In Handbuch der Musikalischen Gattungen 17/1 Und 17/2: Gesellschaftsmusik – Bläsermusik – Bewegungsmusik / Kantate – Ältere Geistliche Musik – Schauspielmusik, hg. von Siegfried Mauser und Elisabeth Schmierer, 239-50. Laaber: Laaber, 2009.
Kramer, Ursula (Hg.). Theater mit Musik. 400 Jahre Schauspielmusik im Europäischen Theater. Bedingungen – Strategien – Wahrnehmungen. Bielefeld: transcript, 2014.
Scheitler, Irmgard. Schauspielmusik: Funktion und Ästhetik im deutschsprachigen Drama der Frühen Neuzeit. Würzburger Beiträge zur Musikforschung. Tutzing: Schneider, 2013.
- Enseignant: David Roesner-Lagao
- Enseignant: Sara Zarrabi Magd