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Das auf uns zukommende Reformationsgedenken 2017 ist ein Ereignis, das in seinen vielfältigen Formen schon heute weit über die evangelischen Kirchen in Deutschland hinaus Aufmerksamkeit findet. Auch an die katholische Kirche stellen sich diesbezüglich Fragen, die Ökumene insgesamt scheint herausgefordert.

Vor diesem Hintergrund will das interfakultäre Seminar aus kirchenhistorischer Perspektive zwei herausragende Persönlichkeiten des 16. Jh. in den Blick nehmen: Martin Luther, der die Reformation angestoßen hat und zu einer ihrer Zentralfiguren geworden ist, und seinen wichtigsten Opponenten in Deutschland, Johannes Eck. Beide waren Theologen und Universitätsprofessoren, Luther in Wittenberg, Eck in Ingolstadt, beide fanden in ihren theologischen und kirchenpolitischen Anliegen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen Zustimmung und Ablehnung. Beiden konnten im Umgang miteinander einen polemischen Stil aktivieren, gleichwohl war beiden eine hohe Authentizität zu eigen.

Das Seminar greift die Herausforderung auf, die beiden Antipoden Luther und Eck in vergleichender Perspektive einer Untersuchung zu unterziehen. Behandelt werden sollen unter anderem: Herkunft, Ausbildung und universitäres und kirchliches Wirken, politische Vernetzung, der Zusammenprall der beiden in der Leipziger Disputation von 1519, die zentralen Fragen nach Heil und Kirche, die Polemik, die beide in den Dienst ihrer Sache stellten. Von den beiden großen Gegenspielern ausgehend wird das Ereignis der Reformation für die evangelische und katholische Seite fokussiert, am Ende wird ein Blick auf das ganze konfessionelle Zeitalter geworfen. Das bikonfessionell angelegte Seminar führt nicht nur die Leiter des Seminars, sondern auch evangelische und katholische Studierende zur Zusammenarbeit. Eine Exkursion zu einer Luther- und einer Eck-Stätte in Bayern ist ein integraler Bestandteil des Seminars. 

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