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Die Entstehung moderner Produktionstechniken im Zuge der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts bedingt ein Wirtschaftssystem, das bald in weiten Teilen der Welt in Industriestaaten kapitalistisch organisiert auf ein maximales Konsumverhalten der Verbraucher rekurrierte. Korrespondierend mit politischen oder sozialethischen Zeitströmungen artikulieren sich in christlich geprägten Milieus des 20. Jahrhunderts mit unterschiedlichen Motiven (soziale Gerechtigkeit, schöpfungsbewahrende Ökologie, gerechte Weltwirtschaftsordnung u.a.) kritische Stimmen gegenüber einem maßlosen Konsumverhalten, das die als hemmungslos gebrandmarkte Ausbeutung von Natur, Umwelt und Menschen in Kauf nehme. Das Seminar will in historischer Perspektive Genese und Charakteristik des modernen Konsums untersuchen. Daran anschließend werden wichtige Stimmen einer christlich motivierten Konsumkritik und deren zeitdiagnostischer Bedingungsrahmen (Club of Rome, Grenzen des Wachstums; E. Fromm, Haben oder Sein, u.a.)  untersucht. Die daraus entwickelten lebensgestalterischen Alternativmodelle mit einem zumindest kontrollierten Konsumverhalten werden Beachtung finden („Alternativer Lebensstil“ u.a.). Unter Berücksichtigung kirchen-, theologie- und sozialgeschichtlicher Zusammenhänge wird schließlich über mögliche Grundzüge eines belastbaren christlichen Konsumethos nachgedacht.

Veranstaltung in LSF

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