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In der historischen Entwicklung im Deutschland des 20. Jahrhunderts wurden Umwälzungen mit qualitativer Änderung der bestehenden Verhältnisse zeitgenössisch als Revolutionen wahrgenommen: Von der „Novemberrevolution’ 1918 über die „Braune Revolution’ von 1933 und die „Studentenrevolution’ von 1968 bis zur „friedlichen Revolution’ 1989. Dabei gilt, dass diese historischen Makroereignisse immer auch als kirchenhistorische Zäsuren gedeutet und theologisch intensiv reflektiert wurden. Daher firmieren ideologische Programme aus diesem Kontext auch nicht selten unter besagtem Titel („antihistorische Revolution’, „konservative Revolution’). Das Seminar wendet sich diesen theologischen Revolutions-Debatten und ihren jeweiligen historischen Kontexten zu. Deren Analyse und komparatistische Zusammenschau kann strukturelle Parallelen, aber auch sich wandelnde sozialethische Einstellungsmuster aufzeigen. Letztlich werden sich die revolutionären Verdichtungen möglicherweise als Fixpunkte eines mentalitätsgeschichtlichen Wandels im deutschen Protestantismus des 20. Jahrhunderts lesen und verstehen lassen.
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