Liebe, und dann tu, was du willst, so lautet ein von Augustinus geprägter Satz. Wollte man dem Wortlaut dieser Weisung folgen, so könnte man vermuten, dass sich Vieles in unserer Welt normieren lässt, nur nicht die Liebe. Die Liebe scheint ihre eigene Norm zu sein. Und die Frage ist dann: Was kann eine Moraltheorie dem dann noch hinzufügen? Vielleicht kann man sich zunächst damit behelfen, nicht die Liebe, sondern die konkreten Ausdrucksformen der Liebe zum Gegenstand der Ethik zu machen. Damit ist auch schon gesagt, dass das Wort „Liebe“ vieldeutig ist und deshalb auch in ganz unterschiedlichen Weisen, das heißt für verschiedene Ausdrucksformen verwendet wird. Deshalb wird es in der Vorlesung darum gehen, dieser Verschiedenheit, die es uns verwehrt, einfachhin von „Liebe“ zu sprechen, nachzudenken und die Frage zu stellen, ob es denn Formen echter und Formen nur scheinbarer Liebe gibt, und, sollte dies zutreffen, nach welchen Normen eine solche Unterscheidung vorgenommen werden könnte.
- Trainer/in: Christina Behler
- Trainer/in: Christof Breitsameter
- Trainer/in: Anna Rehm