Im altorientalischen Schrifttum sind Texte divinatorischen und magischen Inhalts in großer Zahl und Vielfalt vertreten. Darin spiegelt sich der hohe Stellenwert wider, der der Divination und Magie in den altorientalischen Kulturen zukam. Beide Verfahren spielten sowohl im Alltagsleben der Menschen als auch im politischen Handeln eine große Rolle und standen zueinander in enger Verbindung. Durch Orakel, Omina und Traumdeutung versuchte man Aufschluss über den Willen und das Handeln der Götter zu erlangen. Darauf aufbauend versuchte man durch magische Rituale Einfluss auf die Götter zu nehmen, um gegenwärtiges und zukünftiges Unheil abzuwenden und Wohlergehen zu erlangen. In der Lehrveranstaltung werden wir uns mit verschiedenen divinatorischen und magischen Praktiken und ihrer Überlieferung auseinandersetzen. Der Schwerpunkt wird auf der mesopotamischen und hethitischen Überlieferung liegen. Wir werden aber auch Vergleiche zu anderen Regionen ziehen und traditionsgeschichtlichen Bezügen nachgehen. Ein besonderes Augenmerk werden wir auf den Stellenwert der Divination und Beschwörungskunst in der Politik richten.
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- Dozentin: Birgit Christiansen