In diesem Jahr stünden unter normalen Umständen die Oberammergauer Passionsspiele auf dem Programm (auch einer Exkursion des Lehrstuhls). Sie haben etwas Faszinierendes: Am Ursprung des Christentums standen keine Konzepte, sondern ein lebens- und leidensfähiges Individuum, das für die, die ihm näherkamen, Gottes Konzept selbst offenbarte. Zu den historisch wohlbegründeten Annahmen gehört die, dass Simon von Cyrene nach einer wahrhaft kurzen Begegnung am Karfreitag Jesus-Anhänger wurde. Man möchte wissen, was ihn dazu bewegt hat.
Über Jesu letzten Tag, vermutlich der 14. Nisan des Jahres 30, sind wir vergleichsweise gut informiert. Das Seminar verfolgt zunächst in einer ausschließlich historischen Perspektive die Stationen dieses Tages (Abschiedsmahl – Ölberg – Verhaftung – Prozess – Hinrichtung) und seine Handlungsträger (bes. Jesus, Judas, Petrus, Kajaphas, Pilatus, die Frauen, das Publikum). Ergänzend soll die rezeptionsgeschichtliche Tendenz, als Leser selbst in den Text „einzusteigen“ (z.B. Kreuzweg-Frömmigkeit, moderne Passionskunst, Passionsspiele), untersucht werden.
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