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Dramaturgie und die Tätigkeit des Kuratierens haben in den letzten Jahrzehnten einen Bedeutungswandel erfahren. Bekanntlich meint Dramaturgie im Theater längst nicht mehr allein die Beschäftigung mit Inhalt, Form, Rezeptionsweisen von dramatischen Texten, sondern arbeitet zudem an „Rändern, an denen Theater in Diskurs, Installation, performative Dokumentation übergeht: Projekte ohne literarische Abfederung“ (Stefanie Carp), die sich, in vielerlei Formaten, auch Räume jenseits der Bühnen suchen. Die Museen wiederum haben sich performativen Formen geöffnet; kuratorische Konzepte und Praktiken nähern sich mithin künstlerischen Verfahren an, die Dinge (Exponate) situativ in Szene setzen und Ausstellungen als Ereignis- und Erfahrungsräume anlegen: szenographisch, als Raum-Narrativ, „wie begehbare Bühnenbilder“ (Uwe R. Brückner). Diese veränderten Profile dramaturgischen bzw. kuratorischen Tuns sind, so Florian Malzacher, „Symptom“ der Veränderung von Kunst, Institutionen, Gesellschaft; gearbeitet wird an Theater- bzw. Kunstformen, an gegebenen Strukturen von Kunstproduktion und -rezeption, um – in einer immer internationaleren, disparateren Szene – Vermittlung, Kontextualisierung, Diskurs zu fordern.

Im Seminar wollen wir uns mit Ansätzen, Geschichte und der aktuellen Diskussion um die Neubestimmung von Dramaturgie bzw. kuratorischer Arbeit auseinandersetzen, die – so die These – mit einer sich verändernden Raum-Praxis und vermehrten Reflexion über Raum einhergehen. Welche (ggf. neuen) Aufgaben übernimmt hier die Szenographie? Die Projektübung ist überwiegend praxisnah angelegt; Ziel ist das gemeinsame Erarbeiten wissenschaftlicher Werkzeuge und Kompetenzen zur fachlichen Analyse unterschiedlicher Veranstaltungsformate und -programme (in Case Studies sowie online-Gesprächen mit geladenen Gästen).


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