Aktuell kreisen die Debatten des Theaters mehr um das Theater als Institution denn um die Kunst als solche: Welchen Ort nimmt das Theater in der Gesellschaft ein? Ist es eine kritische Instanz, ein kreativer Freiraum oder eine Arena der
Sichtbarkeit? – Diese Diskussionen nimmt das Seminar zum Anlass politische Positionierungen von Theaterpraxis und Theorietheorie seit den 1960er Jahren neu zu befragen und mit dem Blick der Soziologen von Aussen auf das Theater zu
vergleichen. In detaillierter Analyse und Diskussion der teilweise klassischen Texte werden wir grundlegende Überlegungen herausarbeiten und auf die darunterliegenden Kategorien und theoretischen Bezüge befragen. Durch den entsprechenden
Erwerb diskursanalytischer Kompetenz bereitet das Seminar im letzten Drittel auf die Hausarbeiten vor, die sich mit den Programmatiken gegenwärtiger Theater-Häuser und Theater-Gruppen beschäftigen könnte (aber nicht müssen).

- Enseignant: Ulf Otto