In diesem Seminar steht das PAPIER im Fokus, das Papier in seinen vielfältigen Eigenschaften, wobei ein Schwerpunkt auf Papier als Material bspw. für Briefe, für buchhändlerische Geschäftsbücher, für Formulare, etc. gilt. Der Blick wird in das Büro, in das Kontor, des Verlegers gerichtet - welche Tätigkeiten werden hier vorgenommen, wie ist ein Verlagskontor eingerichtet, welche Netzwerke werden von hier aus gepflegt, wie werden buchhändlerische Geschäftsbücher geführt und - ausgesprochen wichtig - auf welche Weise bewältigt ein Verleger seine Korrespondenz? 

Über Geschäftspapiere im Verlagsgewerbe rekonstruieren wir die Anfänge und die Entwicklung von Warenlogistik, die innerbetrieblichen Abläufe, die im Laufe des 19. Jahrhunderts an Professionalität und Effizienz (hier vor dem Hintergrund der Industrialisierung) gewinnen. Die Warenzirkulation, somit auch die Buchdistribution, erfahren eine beachtliche Beschleunigung. Die fortschreitende Komplexität und Geschwindigkeit innerhalb der Logistik eines Unternehmens und einer Branche spiegelt sich in der Einrichtung des Verlagskontors. 

An dieser Stelle möchte ich eine kleinere Studie nennen, die für dieses Thema, für Buchwissenschaftler/innen und alle an der Buchwissenschaft interessierten Studierenden gleichermaßen interessant und grundlegend ist. Es handelt sich um die Studie von 

LOTHAR MÜLLER: WEIßE MAGIE- DIE EPOCHE DES PAPIERS. MÜNCHEN: DTV 2012 (24,90 )

Der Band steht natürlich auch in der Fachbereichsbibliothek, ist zudem in verschiedenen Ausgaben deutlich preiswerter im Antiquariat zu erwerben. Bitte starten Sie mit der Lektüre, so dass wir spätestens ab Mitte Mai auch im Seminar intensiv diskutieren können.


Welche Rechte haben Autorinnen und Autoren? Was regeln Buchverträge? Gilt die Buchpreisbindung auch für E-Books? Und was ist mit Menschen, die als Urbilder von Romanfiguren verwendet werden – ist das zulässig? Diese und viele weitere Rechtsfragen spielen in der Verlags- und Medienpraxis eine große Rolle. Die Lehrveranstaltung bietet eine Einführung in das buchspezifische Urheber- und Medienrecht. Sie gibt den Studierenden Hilfestellungen für eine spätere Verlagsarbeit, vermittelt aber auch rechtliches Basiswissen für freie Tätigkeiten in der Verlags- und Medienbranche.

Das Seminar beschäftigt sich mit einem speziellen Bereich des Buch- und Medienmarktes und will die hier anzutreffenden Besonderheiten herausarbeiten. Wie bringen Autoren/innen und Verlage ihre Medienprodukte an die Zielgruppe der Kinder- und Jugendlichen heran? Welche Rolle spielen die verschiedenen Vermittlerinstanzen? Werden auch erwachsene Publika angesprochen? Das Seminar soll sich speziell mit den neuen Kommunikationswegen zwischen Produzenten und Konsumenten im digitalen Zeitalter befassen. Es soll um die Internet-Auftritte und Social Media-Präsenz von Autor*innen, Verlagen, öffentlichen Bibliotheken und unabhängigen Bewertungsorganen gehen. In welchem Maße werden hierdurch die klassischen Selektionsmechanismen außer Kraft gesetzt, die bislang der Qualitätssicherung dienten? Stichwort: Kinder- und Jugendliteraturvermittlung im Netz.

Die zu erbringende schriftliche Leistung besteht aus einer Hausarbeit aus zwei Teilen: einer Beschreibung von Internetauftritten von Autor*innen, Verlagen etc., sodann einer exemplarischen Kinderbuchanalyse. Zur Vorbereitung wird der Besuch der jetzt schon zugänglichen LMU-Moodle-Plattform
Einführung in die Kinder- und Jugendliteratur- und medienwissenschaft empfohlen, dort speziell „Handlungssysteme 1 + 2“ .

Zeit: 14-tägig freitags 16-20