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Ohne ein deutsch-französisches Miteinander ist eine gedeihliche Entwicklung Europas nicht zu haben. Die Geschichte des „langen“ 20. Jahrhunderts unterstreicht dies eindrucksvoll. Sie war zunächst geprägt von einer Verfestigung der „Erbfeindschaft“ in der Folge des deutsch-französischen Krieges 1870/71, die sich durch den Ersten Weltkrieg geradezu zu einem Völkerhass steigerte. Allerdings gab es allen Spannungen zum Trotz immer auch intensive und produktive kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen zwischen beiden Völkern. Das galt sogar unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Besetzung Frankreichs von 1940 bis 1944, die durch das schwierige Nebeneinander von Kollaboration und Résistance charakterisiert war. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine grundlegende Umkehrung in der Zielrichtung des deutsch-französischen Verhältnisses, das nunmehr auch zum Motor der Europäischen Integration wurde. 

Die Vorlesung analysiert und diskutiert die wichtigsten Grundlinien, Etappen und Ereignisse der deutsch-französischen Geschichte in wirtschaftlicher, kultureller, gesellschaftlicher und politischer Hinsicht.


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