Lange Zeit war es geradezu verpönt, im akademischen Kontext geschichtswissenschaftliche Biographien zu veröffentlichen. Inzwischen hat sich diese Auffassung grundlegend geändert, man kann beinahe von einem "Boom der Biographien" sprechen. Für die geneigte Historiker*in bieten sich zahlreiche Vorteile: schließlich lassen sich anhand von zentralen Protagonisten über verschiedene perspektivische Zugänge Kontexte und Netzwerke erklären und ermöglichen es somit, gewissermaßen eine "Zeitdiagnose" zu stellen.
Im Seminar werden daher ausgewählte Einzelbiographien sowie Biographien bestimmter Personengruppen aus verschiedenen Feldern der bayerischen Geschichte (Politik, Wirtschaft, Kultur) in den Blick genommen. Ziel ist es, anhand dieser Beispiele Handlungsspielräume von Akteuren und Entwicklungslinien frühneuzeitlicher Lebensläufe zu beobachten sowie ein Verständnis für Strukturen der Frühen Neuzeit zu entwickeln.
Der Basiskurs führt damit zugleich in die bayerische Geschichte des 16.-18. Jahrhunderts ein.
- Trainer/in: Elisabeth Heistinger