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Undurchdringliche Wälder, Seen und Sümpfe –  viele Beschreibungen der Belarus im 19. und 20. Jahrhundert betonen die Urwüchsigkeit ihrer Landschaft, die häufig mit der Annahme einer vermeintlichen Zivilisationsferne einhergeht: Wie ein ethnographischer Bericht aus dem Jahre 1876 festhielt, führe die Anzahl der Sümpfe und Gewässer im Land dazu, dass jemand, der zum ersten Mal im Land sei, den Eindruck gewinnen könne, der Schöpfungsprozess, der aus der Trennung von Wasser und Land bestehe, sei hier noch nicht vollendet und dauere bis zum heutigen Tage fort. Das Narrativ des Defizitären ist bis heute prägend für die Geschichtsschreibung der Belarus; dieses Moment schwingt auch in der häufig zitierten Beschreibung des Landes als „letzter Diktatur Europas“ mit. In der Übung wollen wir diesen Zusammenhängen wie auch der engen Verflechtung der belarusischen mit der polnischen, litauischen und russischen Geschichte nachgehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem 20. Jahrhundert.



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