Das Massenphänomen Tourismus hat Europa im 19. und 20. Jahrhundert geprägt. Es hat entscheidend zur wirtschaftlichen Entwicklung vieler Teile des Kontinents beigetragen, gleichzeitig sind Bettenburgen wie an der Costa Blanca Sinnbild der Konsumgier und Umweltzerstörung geworden. Auch die kulturelle Bedeutung der modernen Erholungsreise ist kaum zu überschätzen. Trotzdem wurde und wird die Tourismusgeschichte von der Geschichtswissenschaft „stiefmütterlich“ behandelt (Rüdiger Hachtmann). Das gilt insbesondere für das östliche Europa, das im Bewusstsein vieler erst in den letzten Jahren touristische Destinationen hervorbrachte.
In der Übung diskutieren wir die kulturelle, wirtschaftliche und politische Bedeutung des Tourismus in der Region von den Anfängen Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Medien der Tourismusgeschichte gelegt – Reiseführer, Postkarten, Filme und Reiseberichte.
- Dozent: Felix Jeschke