In der Zeit des Kalten Krieges agierten die blockfreien Staaten als dritte Kraft zwischen den Militärblöcken der Supermächte. Unter Führung Jugoslawiens, Indiens und Ägyptens versammelten sich in den sechziger und siebziger Jahren vor allem die ehemaligen Kolonialstaaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, um für eine gerechtere Weltordnung zu streiten. Sie engagierten sich für Entkolonialisierung, Entwicklungspolitik und Abrüstung und stießen auf Ebene der UNO zahlreiche Reformen und völkerrechtliche Neuerungen an. Tito engagierte sich unter anderem besonders für eine Neue Weltwirtschafts- und eine Neue Weltkommunikationsordnung. Die Konferenz der Blockfreien verstand sich nicht zuletzt als Frieden stiftendes Forum und unternahmen diverse internationale Konfliktmediationen. Im Kurs sollen Akteure, Politikfelder und Strategien der Blockfreien analysiert und der Frage nachgegangen werden, welchen Beitrag die Bewegung leistete, die bipolare Logik des Kalten Krieges aufzuweichen und zu überwinden.
- Trainer/in: Marie-Janine Calic