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Auch wenn erst Ende des 15. Jahrhunderts der lateinische Teil Europas und das Moskauer Reich, also die Herrschaftsbildung, die im Laufe von etwa zwei Jahrhunderten durch die „Sammlung der rus’ischen Länder“ alle ostslawisch-orthodox besiedelten Gebiete östlich Polen-Litauens in sich vereinigen konnte und aus der sich dann im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts das Russländische Reich entwickelte, erstmals ins Blickfeld und Bewusstsein des jeweils anderen rückten, so dass von einer regelrechten gegenseitigen „Entdeckung“ gesprochen werden kann, die schließlich in der bewussten kulturellen Öffnung Russlands nach Europa durch Peter den Großen und der Etablierung des Zarenreiches als europäische Großmacht mündete, so bedeutet dies jedoch nicht, dass die Geschichte der ostslavisch-orthodoxen Rus’ bis dahin isoliert vom übrigen Europa verlaufen wäre. Im Gegenteil, die Entwicklung der Rus’ wurde von ihrer Entstehung im frühen Mittelalter an bis in die Frühe Neuzeit in einem solchen Maße durch Impulse und Einflüsse seitens ihrer europäischen Nachbarn geprägt, dass einerseits die Geschichte der Rus’ und damit Russlands ohne Kenntnis der vorpetrinischen Verflechtungen mit dem übrigen Europa unverständlich bliebe und andererseits sich diese vielfältigen Verflechtungen auf politischer, kultureller und wirtschaftlicher Ebene geradezu anbieten, um zentrale Entwicklungen und Strukturmerkmale der rus’ischen resp. russischen, ukrainischen und weißrussischen Geschichte deutlich zu machen.

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