Unter multimodaler Kommunikation versteht man die gleichzeitige
Verwendung verschiedener Kommunikationsmittel. So greifen Sprecher in
der Interaktion nicht nur auf die verbal-sprachliche Modalität sondern
etwa auch auf die visuell-räumliche Modalität zur Übermittlung von
Information zurück. Ein besonderes Augenmerk wird in diesem Seminar auf
die gestische Modalität gelegt. Gesten beziehen sich auf kommunikativ
intendierte Bewegungen des Körpers, insbesondere der Arme und Hände.
Beide Modalitäten – Sprache und Gestik – bilden ein integriertes
Kommunikationssystem. Im Rahmen des Seminars wird ein aktueller und
interdisziplinärer Überblick über die theoretischen und methodologischen
Fragestellungen der Gestenforschung gegeben. Insbesondere werden diese
Erkenntnisse mit allgemeinen Themen aus der Semantik, Textlinguistik,
Pragmatik, Sprachverarbeitung, Neuropsychologie und Sprachentwicklung
(Erst- und Zweitspracherwerb) verknüpft und diskutiert. Ziel des
Proseminars ist auch, dass die Teilnehmer ein Verständnis für die
theoretische und praktische Relevanz von Gestik in der Linguistik und im
Spracherwerb entwickeln.
- Trainer/in: Georgios Mechteridis
- Trainer/in: Nicole Weidinger