Im Lektürekurs werden methodisch grundlegende oder inhaltlich impulsgebende Monographien aus dem Feld der Wissenschaftsgeschichte gelesen und diskutiert. Die Auswahl der Texte erfolgt in der ersten Semesterwoche in Abstimmung mit den Teilnehmenden. Während des Semesters gibt es Gelegenheit, sich an insgesamt drei Treffen über die Lektüre auszutauschen.
Prüfungsform: Gemeinsames Abschlussgespräch |
- Trainer/in: Laurenz Denker
- Trainer/in: Anabel Harisch
- Trainer/in: Maximilian Holm
- Trainer/in: Kärin Nickelsen
So gehörten Diäten seit langem zum Kanon medizinischer Therapien, neu waren hingegen Utopien einer besseren Gesellschaftsordnung durch diversifizierte Ernährung. Die aufkommende Arbeitsphysiologie untersuchte experimentell, wie man Häftlinge am besten versorgte, damit sie arbeitsfähig blieben, aber nicht zu teuer wurden. Die Erforschung der Weingärung führte Louis Pasteur zum Konzept von Bakterien. Der Ausbau von Agrochemie und Agrarwissenschaften wurde staatlich gefördert, in der Hoffnung auf reiche Ernte; und Kulturhistoriker knüpften die Geschichte menschlicher Zivilisation wesentlich an die Geschichte von Ernährung und Ackerbau.
Der Kurs verfolgt solche Entwicklungen von ca. Mitte des 19. Jahrhunderts bis ins frühe 20. Jahrhundert. Sachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, wohl aber die Fähigkeit und Bereitschaft, auch längere und komplexe englischsprachige Texte zu lesen und zu diskutieren.
Prüfungsformen:
MA und GSP: RE + HA
BA und LA (Studienbeginn bis SOSE 2020): KL + RE + HA
Achtung NEU!
BA und LA (Studienbeginn ab WISE 2020/21): RE + HA
- Lehrperson: Kärin Nickelsen
Dass die Wissenschaften für das Projekt der Aufklärung zentral waren, erscheint unmittelbar einleuchtend. Was im Lichte der neueren Wissenschaftsgeschichte nicht mehr überzeugt, ist eine schroffe Gegenüberstellung von aufgeklärter Wissenschaft einerseits und Religion andererseits. Zentrale Charakteristika des „Zeitalters der Vernunft“ wie die Ablehnung von „Aberglauben“ und „Schwärmerei“ wurden nicht gegen die beiden großen christlichen Konfessionen durchgesetzt, sondern von Seiten der kirchlichen und weltlichen Herrschaft ebenso betrieben wie von naturkundlicher Seite. Wenn die Wissenschaften im achtzehnten Jahrhundert also nicht das Gegenstück der Religion waren, was zeichnete sie dann aus? Im Basiskurs wird zunächst zu klären sein, was „Aufklärung“ aus zeitgenössischer Sicht war. Zweitens werden wir uns einen Überblick über zentrale Elemente der Wissensordnung des achtzehnten Jahrhunderts erarbeiten und wichtige Akteure, Themen, Medien, Disziplinen und Orte der Wissenschaft kennenlernen. Drittens wird das Verhältnis der Wissenschaften zum Projekt der Aufklärung zu klären sein.
Es werden keine Vorkenntnisse der Wissenschaftsgeschichte (oder der
Naturwissenschaften) vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft,
englischsprachige Texte und frühneuzeitliche Originalquellen zu lesen
und zu diskutieren.
Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn bis SOSE 2020): KL + RE + HA
Prüfungsformen im GSP - Grundlagenkurs: KL + RE + HA
Achtung NEU!
Prüfungsformen im BA und LA (Studienbeginn ab WISE 2020/21): RE + HA
Prüfungsform im Didaktikfach - Mittelschule und Sonderpädagogik (Studienbeginn ab WISE 2015/16): RE + HA
- Lehrperson: Fabian Krämer
Wissenschaftsgeschichte ist eine vergleichsweise junge Teildisziplin und unterscheidet sich in ihrem Zugriff und Gehalt von vielen anderen Feldern der Geschichtswissenschaft. Sie wird weder durch Epochen, noch Regionen oder Wissensfelder begrenzt, sie ist methodisch und konzeptionell vielfältig, überlappt mit Teilen der Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft, und agiert sehr international. Das macht die Arbeit in diesem Fach besonders interessant, aber auch herausfordernd. Die vorliegende Übung bietet Studierenden des Masterschwerpunkts eine forschungsorientierte Einführung in das Fach und seine Besonderheiten.
Prüfungsform im Master und GSP: Essay
- Lehrperson: Kärin Nickelsen
(Wissenschafts-)historiker:innen sind es gewöhnt, sich intensiv mit ihren Quellen auseinanderzusetzen. Sie praktizieren in diesem Sinne meist „close reading“. Was aber, wenn Fragestellung oder Quellenlage es notwendig machen, große Textmengen zu verarbeiten? Etwa, weil man ein Phänomen in der longue durée, in transnationaler oder globalgeschichtlicher Perspektive in den Blick nehmen möchte? Dann ist mitunter „distant reading“ das Mittel der Wahl. Im Rahmen der Übung werden wir uns mit dieser Arbeitsweise auseinandersetzen – und das nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch: Wir werden uns an geeigneten Werkzeugen und Techniken der Digital Humanities versuchen, die ein „distant reading“ ermöglichen und deren Möglichkeiten und Grenzen ausloten.
Es werden keine Vorkenntnisse in Digital Humanities oder
Wissenschaftsgeschichte vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, sich
theoretisch und praktisch mit Werkzeugen der Digital Humanities
auseinanderzusetzen.
Prüfungsform im BA und mod. LA: Essay
- Lehrperson: Fabian Krämer