Soziale Netzwerke und ihre starke Durchdringung unseres Alltags haben das Phänomen der Influencer*innen hervorgebracht: Dabei handelt es sich um mehr oder weniger professionelle Kommunikator*innen, die ihre Followerschaft zu einem bestimmten Thema informieren und über Partnerschaften mit Unternehmen Produkte bewerben. Bisherige Forschung zu Influencer*innen findet sich hauptsächlich im Bereich Marketing sowie zur Verbreitung problematischer Schönheitsideale. Allerdings lässt sich auch ein Gegentrend beobachten: Gerade junge Influencerinnen promoten zunehmend nachhaltige, prosoziale und auf Selbstakzeptanz ausgerichtete Lebensweisen, wie zum Beispiel vegane Ernährung, Durchbrechen von Heteronormativität oder Body Positivity.

Im Seminar wollen wir der Frage nachgehen, welche gesellschaftlich relevanten Themen und Ansichten von Influencer*innen dabei promotet werden, inwiefern dabei Unternehmenskooperationen eine Rolle spielen und wie sich dies auf ihre Followerschaft auswirkt. Dabei werden wir uns dem Thema zunächst aus theoretischer Sicht nähern und bestehende Literatur und Ansätze zum Thema aufarbeiten. Darauf aufbauend entwickeln wir in Kleingruppen Forschungsdesigns, die wir im Anschluss empirisch umsetzen.


Der Klimawandel, seine Folgen und Maßnahmen, ihm entgegenzutreten, haben im gesellschaftlichen Diskurs deutlich an Relevanz gewonnen, auch wenn diese Relevanz aktuell von der Pandemie überschattet wird. Nichtsdestotrotz führten zuletzt mehrere Ereignisse dazu, dass sich die Klimawandel-Thematik auf politischen, medialen und öffentlichen Agenden etablierte: Greta Thunberg und ihr Streik, die daraus entstandene Bewegung „Fridays for Future“, das Klimapaket der Bundesregierung, Donald Trumps Leugnung des anthropogenen Klimawandels, etc. Als mediales Thema genießt der Klimawandel seit den 1980er Jahren Aufmerksamkeit. Forschungsbefunde legen nahe, dass besonders die journalistische Darstellung von Zukunftsvorstellungen des Klimawandels individuelles (klimafreundliches) Verhalten beeinflusst. Deshalb soll in dieser Lehrveranstaltung die Darstellung solcher Zukunftsszenarien näher analysiert werden. Dazu wird die entsprechende bisherige Literatur aufgearbeitet, ein theoretischen Rahmen gewählt und Forschungsfragen formuliert. Diese werden dann in ein Forschungsdesign und -instrument überführt (wahrscheinlich quantitative Inhaltsanalyse), Daten erhoben und schließlich ausgewertet.

Durch die Digitalisierung und die zunehmende Nutzung von Social Media werden immer mehr politischen Nachrichten im Internet verbreitet und auch konsumiert. Konsumentinnen und Konsumenten sind aufgrund der prinzipiellen Unübersichtlichkeit dazu gezwungen, sich zu entscheiden, welchen Inhalten sie ihre Aufmerksamkeit schenken. Um nähere Einblicke in diesen Entscheidungsprozess zu erhalten, greift die Kommunikationswissenschaft hier auf einen neuen medienpsychologischen Ansatz zurück, indem sie die Blickbewegungsmuster von Internetnutzerinnen und -nutzern apparativ erfasst, um so Rückschlüsse auf die (visuelle) Aufmerksamkeit zu ziehen. Mit der Methode des Eye-Trackings werden somit Erkenntnisse gewonnen, die sich über den Einsatz klassischer Befragungs- und Beobachtungsmethoden nicht erzielen lassen.

In diesem methodisch orientierten Kurs soll daher die Frage beantwortet werden, was uns Blickbewegungsmuster über die Rezeption von politischen Nachrichten sagen und wie diese beeinflusst werden können. Dabei werden wir zunächst zwei Schwerpunkte innerhalb des Projektes mithilfe von Referaten bearbeiten: Wir werden uns einerseits mit den Grundlagen und dem bisherigen Forschungsstand der Blickbewegungsforschung beschäftigen und andererseits die neueste Literatur zur Rezeption und Wahrnehmung von politischen Nachrichten erarbeiten. Anschließend wird es im zweiten Teil des Projektes darum gehen, sich mit der Methode des Eye-Trackings konkret vertraut zu machen. Wir haben hier ein modernes Eye-Tracking-Gerät zur Verfügung. Wir werden dabei selbst auch zur Versuchsperson werden und praktische Erfahrungen in die Blickbewegungsforschung erlangen. Als krönenden Abschluss werden wir dann eine eigene Studie konzipieren, durchführen und auswerten.

Wir erwarten von den Teilnehmenden Einsatzbereitschaft und Flexibilität sowie Neugier auf und Interesse an innovativen Methoden.